Ins Leere gelaufen

Es geht los!

Seit ich richtig lesen konnte, hegte ich insgeheim den Traum, eines Tages selbst ein Buch zu schreiben. Dabei ging es nicht darum, über mich oder mein Leben zu schreiben. Ich mochte Bücher einfach schon immer und fand die Vorstellung wunderschön, ein Buch mit meinem Namen als Autor in den Händen zu halten. Mein Vater, nicht in der Lage, so viele Bücher zu kaufen, wie ich sie verschlang, nutzte die Firmenbibliothek seines damaligen Arbeitgebers und lieh sämtliche Kinderbücher aus. Das führte damals sogar dazu, dass mein Vater den Preis für die meistgeliehenen Bücher im Jahr bekam.

Ich hatte weder eine Vorstellung, worüber ich schreiben könnte, noch habe ich nie die Werkzeuge zum Schreiben erlernt. Ich las weiter viel, das Schreiben blieb ein schöner Traum, der mit der Zeit immer weiter verblasste.

Stattdessen war: das Leben.

Mit all seinen Höhen und Tiefen. Vor allem Tiefen.

Letztes Jahr im April erhielt ich eine Nachricht einer Lektorin. Ich hatte auf Twitter meinen verschollenen Traum erwähnt. Sie fragte mich im darauffolgenden Telefonat, wie ernst es mir mit dem Wunsch wäre. Ich hatte darauf keine Antwort. Zumindest nicht sofort. Ehrlich gesagt traute ich mir das nicht zu. Ich kam gerade von meiner stationären Akuttherapie zurück und war dabei, mich im neuen Job zurechtzufinden. Außerdem – Tweets oder Blogartikel schreiben ist nun mal etwas anderes als ein Buch.

Andererseits war der Gedanke reizvoll: Ich könnte über meine Depression schreiben. Ich könnte meine Therapie noch einmal aufarbeiten. Ich könnte mit meinem Bericht dazu beitragen, dass offener über das Thema gesprochen wird. Meine Tochter hätte etwas, was sie später einmal lesen kann. Vielleicht wird sie dann verstehen, warum alles passiert ist und ihre Familie auseinanderbrach.

Anfang Mai 2020 tippte ich die ersten Worte meines Manuskripts. Es fühlte sich an, als wäre ich zwar mutig, jedoch unvorbereitet in den Wald gegangen und müsste den Ausgang auf der anderen Seite finden.

Fast Forward zu heute. Es ist der 16.03.2021, und die allerersten Exemplare haben das Lager verlassen. Die Bestellungen, die direkt beim Verlag eingingen, wurden bereits versandt. Die E-Book-Version wird am 21.03.2021, die Paperback-Version ansonsten am 23.03.2021 erhältlich sein.

Ich habe es also tatsächlich geschafft, mein Buch zu schreiben. Ich halte nun ein Buch mit meinem Namen als Autor in den Händen.

Ich bin gespannt auf die kommenden Tage und Wochen. Es werden bald die ersten Interviews veröffentlicht (mehr Infos dann auch hier unter News!) und wer weiß, was noch dazukommt. Ich bin auch auf die Rezensionen gespannt.

Wie auch immer: Ich bin stolz.

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